Tag 2
Schedule for the day:
Good Morning Südafrika! Nach einer kurzen Nacht klingelt der Handywecker bereits um 5.30 Uhr. Denn direkt nach Sonnenaufgang sitzen wir bereits im offenen Jeep, ready für die erste Pirschfahrt in unserer Unterkunft, der Hannah Private Game Reserve Lodge. Schon nach wenigen Minuten sehen wir die ersten Tiere, Sables. Danach huscht ein Schabrackenschakal durchs Dickicht, den wir aufgescheucht hatten. Das Highlight der 1,5 Stunden langen Morningrunde ist eine riesige Büffelherde mit nahezu 100 Tieren. Die Büffel gehören zu den Big Five und werden von den Einheimischen Jägern auch Black Death genannt, da sie äußerst aggressiv sind und sofort angreifen ohne zu Zögern. Unsere Gruppe ist zum Glück ganz friedlich äsend. 😀 In der Lodge ziehen wir unsere warmen Winterklamotten aus, die wir im Zwiebellook getragen hatten und tauschen sie mit unseren Sommersachen, da es gegen neun Uhr immer wärmer wird. T-Shirt Wetter. Bei dem leckeren Frühstück gibt es sogar Scones mit Clotted Cream und Marmelade. Sowas von lecker 😋. Nachdem das Gepäck in der Zwischenzeit schon in unser Auto geladen wurde, fahren wir wieder auf die Hauptstadt Richtung Nordwesten, näher an den Krüger Nationalpark.
Die Landschaft ist atemberaubend schön. Tiefe Schluchten durchziehen die Landschaft, die die Natur über die Jahrtausende geformt hat. Der Bldye River Canyon, der drittgrößte der Welt/der grünste der Welt, mit seinen Three Rondavels ist unglaublich schön. Wir machen ganz viele Fotos und genießen die grandiosen Aussichten. Auch die nächsten Stopps führen uns an die Kanten der Schlucht, die uns noch weitere gut 20 km begleitet. Die Bourke's Potholes sowie die Lisbon Falls sind weitere Haltepunkte. Letztere sind knapp 100 Meter große Wasserfälle. Spektakulär, kann man da nur sagen. Danach steuern wir den höchsten Punkt der Gegend an, God's Window, auch knapp 1600 Metern. Hier oben ist es angenehm kühl und die Vegetation eher wie in einem Regenwald. Was wir nicht gedacht hätten, ist die dichte Bewaldung der Gegend, dichte Pinienwald säumen die Straße. Die Wälder wurden nach ersten Goldfunden in den 1880er Jahren zur Holzgewinnung angepflanzt, für die man viel Holz brauchte.
Übrigens gibt es in Südafrika noch immer sehr große Goldvorkommen. Illegale Schürfer buddeln Löcher auf fremden Land und waschen es abseits, um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen, sie werden von den Südafrikanern Samasamas genannt.
"Welcome to White River Garden" heißt es bei unserem letzten Halt des Tages. Ein Familienunternehmen, das Kaffee produziert und eine kleine Gärtnerei betreibt. Zunächst werden wir mit Kaffee/Kakao und einem unglaublich leckeren Schokokuchen verwöhnt. Anschließend stehen wir neben der 1989 selbstgebauten Maschine, in der die Kaffeebohnen vor unseren Augen geröstet, gekühlt und gewendet werden und den gesamten Raum mit Dampf und einem tollen Duft erfüllt. Der Geruch ist sogar für Lena, die überhaupt keinen Kaffee mag, sehr angenehm. Von den zwei jungen und engagierten Besitzerinnen bekommen wir voller Herzblut viele interessante Informationen zur Kaffeeherstellung und den Unterschieden der Röstung. Einige Dinge bleiben besonders in Erinnerung: für 1 kg Kaffee ist die Jahresernte eines ganzen Baumes nötig, je dunkler geröstet, desto weniger Koffein ist enthalten (Espresso ist also wider Erwarten eher für später am Tag geeignet), Espresso brüht man heiß und schnell in ca. 6-8 Sekunden, milde Röstung hingegen langsamer und mit weniger Druck in 4 Minuten oder länger. Man achte auf der Verpackung auf 100 % "Arabica Bean" und nicht nur "Arabica" damit nicht der ganze Baum reingehexelt wurde.
Außerdem erfahren wir, dass der Kaffeepreis in den letzten Jahren so extrem gestiegen ist, weil der Hauptkaffeehersteller bzw. Importeur Brasilien vor 8 Jahren seine Ernte durch eine Krankheit der Bäume - ausgelöst durch eine Dürre - vernichten musste. Es dauert nach der Pflanzung 7 Jahre, bis wieder geerntet werden kann. Um den Kaffeebedarf weiter zu decken -gerade den der großen Ketten wie Illy, Starbucks, Nestlé und Co - wurde die Nachfrage in Afrika größer und die Preise stiegen. Einen Schritt zurück gibt es nicht mehr.
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