Good Morning Cape Town - vorletzter Tag hier in Südafrika. Business as usual heißt es heute Morgen, wobei, wir bleiben noch eine Nacht in unserem Boutique Hotel in Kapstadt. Also an zum Frühstücken, Kaffeetank aufladen und dann steigen wir in unseren Sprinter, um über die Bergkette zu fahren Richtung Houts Bay. Der Ort liegt etwa 20 Kilometer südlich von Kapstadt an der Atlantikküste. Er ist von eindrucksvollen Bergen wie dem Karbonkelberg und dem Chapman’s Peak umgeben. Bekannt ist vor allem der Fischerhafen von Houts Bay, besonders für frische Meeresfrüchte und Bootsausflüge zu den Robbeninseln. Letzteres machen wir! Rauf aufs Boot und dann geht es aufs offene Meer, wo die Wellen sich brechen. Genau dort ist der bevorzugte Lebensraum einer Robbenkolonie. Die südafrikanische Pelzrobbe, die sich hier tummelt, lebt an vielen Orten der Küste Südafrikas und ist besonders zahlreich auf der kleinen Duiker-Insel bei Houts Bay zu finden. Sie hat ein dichtes Fell, das sie im kalten Atlantikwasser warm hält, und ernährt sich hauptsächlich von Fischen und Tintenfischen. Heute ist das Meer sehr ruhig, denn gerade immer Sommer ist die Gegend bekannt für seine extrem hohen Wellen: bis zu 7 Meter. Surfer kommen dann hierher, gezogen von Jetskis, um diese Monsterwellen zu 🏄♀️ surfen. Angeblich gibt es hier keine Haie, darauf wetten würde ich aber definitiv nicht, denn die dichten Kelpwälder überall an der Küste sind ideal, um sich zu verstecken.



.jpeg)
.jpeg)
.jpeg)
.jpeg)
.jpeg)
Danach fahren wir nur wenige Minuten in die Tea Bag Factory. Das Projekt entstand Anfang der 2000er-Jahre in Imizamo Yethu, einem Township nahe Houts Bay. Die britische Künstlerin Jill Heyes rief die Initiative ins Leben, um arbeitslosen Frauen aus der Gemeinde eine Einkommensquelle zu verschaffen. Die Idee war so einfach wie genial: gebrauchte Teebeutel werden gesammelt, sorgfältig gereinigt und dann als künstlerisches Material wiederverwendet. Aus diesen Teebeuteln entstehen bunte Karten, Bilder, Schmuckstücke und dekorative Alltagsgegenstände. Jedes Stück ist ein Unikat und erzählt die Geschichte von Kreativität und nachhaltiger Wiederverwertung. Das Projekt bietet nicht nur Einkommen, sondern auch Gemeinschaft, Stolz und Selbstbewusstsein für die teilnehmenden Frauen. Mittlerweile sind die Werke des Tea Bag Projects international bekannt und werden in Galerien sowie auf Märkten verkauft. Die Produkte werden zuvor mit afrikanischen Motiven bemalt und unterschiedlich weiterverarbeitet. Zum Beispiel zu Taschen, Untersetzern oder Bilder. Tolles Projekt! Wie man alleine auf diese Idee kommt ... Wir nehmen einen Küchenmagneten und einige Untersetzer mit. Eine ganz schöne Erinnerung an diesen Stopp.
.jpeg)
.jpeg)




Danach geht's zu Cape Point, vorbei an diversen Shantytowns auf der einen Seite und nur wenig weiter mondäne Häuser. Die Kluft zwischen Arm und Reich ist einfach unglaublich groß und man sieht sie jeden Tag aufs Neue. Das Kap der Guten Hoffnung liegt an der Südspitze der Kap-Halbinsel, rund 50 Kilometer von Kapstadt entfernt. Ursprünglich nannte der portugiesische Seefahrer Bartolomeu Dias es 1488 das „Kap der Stürme“, weil hier starke Winde und gefährliche Strömungen herrschen. Später erhielt es den Namen „Kap der Guten Hoffnung“, da man hoffte, über diese Route endlich einen Seeweg nach Indien zu eröffnen. Geografisch markiert es zwar nicht den südlichsten Punkt Afrikas (das ist das Kap Agulhas), aber symbolisch gilt es als Schnittstelle zwischen Atlantik und Indischem Ozean.

Hier stehen die Urlauber Schlange, um ein Bild von sich mit dem berühmten Schild zu machen ... schrecklich, aber auch wir machen eines. Am Strand erspähen wir einige Strauße, welch eine unerwartete Sichtung. Danach geht's weiter im Nationalpark Richtung Leuchtturm, wo Lena und ich eine Wanderung unternehmen und grandiose Ausblicke erhaschen können auf die Küstenlinie.
Der Wettergott spielt mit, sodass wir weder Nebel noch Regen haben und sehr weit in die Ferne schauen können. Wir können sogar wieder Robben sehen von hier oben an den steil ins 🌊 Meer abfallenden Klippen. Als wir wieder Richtung Parkplatz laufen, schlägt das Wetter allerdings um - der Nebel kommt wie aus dem Nichts. Noch schnell eine Pippipause und dann Mittagspause machen, denn nun fahren wir nach Boulders Beach, um die berühmten Pinguine zu sehen: wie cool ist das denn?
Am Boulders Beach bei Simon’s Town, nur eine knappe Autostunde von Kapstadt entfernt, lebt eine der wenigen Kolonien der Afrikanischen Pinguine auf dem Festland. Die Tiere, die wegen ihrer charakteristischen Rufe auch „Eselspinguine“ genannt werden, siedelten sich hier in den 1980er-Jahren an. Wie wir erfahren werden die 🐧 Pinguine in Südafrika bis 2030 aussterben, aufgrund von Umweltverschmutzung, Nahrungsmittelkonkurrenz und natürlichen Gefahren. Auf mehreren Aussichtsplattformen entdecken wir die ersten Pinguine, oder besser gesagt andersherum. Die ersten Exemplare schlafen noch und zeigen uns nur ihr Hinterteil, doch dann sehen Lena und ich sie ganz nahe. Beeindruckend die kleinen Geschöpfe und unglaublich, dass sie schon bald ausgestorben sein werden. Wir sehen sogar ein ganz kleines Pinguinchen, das noch unter ihrer Mutter liegt und ab und an hervorruft. Ein ganz tolles Erlebnis!
.jpeg)
.jpeg)

.jpeg)







Am Abend fahren wir an die Waterfront nach Downtown Kapstadt, wo wir in einem schönen Restaurant (Spyced) nicht nur den Abend, sondern auch unsere Reise ausklingen lassen. Wenn es nach uns gehen würde, dann würden wir gerne noch ein oder zwei Wochen dranhängen - so ne Safariwoche wäre schon was ;-).
Kommentare
Kommentar veröffentlichen