Tag 5
Schedule of the day
Eine erholsame Nacht liegt hinter uns. Nach dem Frühstück brechen wir wieder auf, um von Eswatini zurück nach Südafrika zu fahren. Fun Fact: Eswatini ist von der Fläche her sogar kleiner als der Krüger Nationalpark.
Wir passieren unter anderem die Botschaft von Eswatini, den Königspalast (man sieht nur die Mauern und das mit 2 Löwen gesäumten Eingangstor) und einer wunderschönen Felsformation, dem sogenannten "Execution Rock", wie er auf Englisch genannt wird. Hier wurden Verbrecher heruntergestoßen.
Gegen 10 Uhr erreichen wir die Landesgrenze. An der Grenze von Eswatini zu Südafrika wiederholt sich der gestrige Ablauf. Raus aus dem Bus, durch das Kontrollhäuschen (diesmal mit vorherigem Fiebermessen) in Eswatini, ein paar Meter laufen und auf südafrikanischer Seite wieder durch die Kontrolle, Toilette und weiter geht's mit dem Bus. Wie auch schon bei der Einreise sind wir auch bei der Ausreise wieder super schnell durch. So könnte es immer sein, an Landesgrenzen.
Über dem Immigration-Schalter ist, wie auch auf einigen Münzen, das Wappen von Eswatini zu sehen. Der Löwe symbolisiert den König (Stärke) und die Elefantenkuh symbolisiert die Königin-Mutter (Weisheit).
Was für uns jedes Mal faszinierend ist, schon in Namibia 2023 und auch hier: im August ist der afrikanische Winter, aber tagsüber mit bis zu 30 Grad und Sonne trotzdem sehr warm. Wir Deutschen schwitzen mit T-Shirt und leichten langen Hosen, während die Afrikaner überwiegend lange Kleidung inklusive Jacken und Wollmützen tragen.
Heidi schätzt, dass inzwischen 10 % der Bevölkerung in Südafrika Immigranten sind. Hier herrscht inzwischen auch viel Spannung und Hass. Unter anderen aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit im Land, die durch die Immigranten (aus Malawi, Simbabwe u.a.), die dann noch Stellen "wegnehmen" oder das günstige Gesundheitswesen mit nutzen, noch verschärft wird. In der letzten Zeit wurden daher häufiger kleine Geschäfte der Immigranten abgebrannt oder ausländische Taxifahrer verbrannt. Die Leute versuchen so ein Statement zu setzen, dass die Immigranten nicht willkommen sind. Politisch gibt es hier bisher auch noch keine Lösung.
In Eswatini, wie auch in Südafrika, befunden auch Bananenplantagen und es wird sehr viel Zuckerrohr angebaut. Auf der Fahrt fahren wir an mehreren Fabriken vorbei und uns kommen einige Lastwagen beladen mit Zuckerrohr entgegen. Herabgefallenes Zuckerrohr wird gerne von den Menschen und Tieren im Umkreis gegessen. Wir beobachten Affen, Rinder und Co. Zuckerrohr wird nach der Reifezeit vor der Ernte abgebrannt. Das Abbrennen hat Nachteile (Geruch, Asche im Umkreis und Umweltverschmutzung), aber auch einige Vorteile im Vergleich zur grünen Ernte. Durch das Abbrennen hat man bei der Ernte mehr Ertrag, es geht ca. 10 % schneller und die Männer können gefahrenfreier und von Hand ernten. Denn in den Zuckerrohrfeldern befinden sich viele Speikobras, Mambas und andere Schlangen.
Um 11 Uhr legen wir einen außerplanmäßigen Halt ein, um uns mit Biltong und Trockenfleisch einzudecken. Da haben wir uns schon drauf gefreut.
Bei einem weiteren Stopp noch ein paar Snacks. Dann geht's weiter. Denn um 13 Uhr startet die Safari im Hluhhluwe Nationalpark. In diesem wurde durch eine Nashornaufzuchtstation die auf 40 Breitmaulnashorn geschrumpfte Population auf zwischen 19 und 21 Tausend Tiere erhöht. Klingt viel, ist aber immer noch zu wenig. Und die Wilderei geht weiter. Im Hluhhluwe Nationalpark gibt es Breitmaulnashörner und Spitzmaulnashörner. Der Park ist 96000 Hektar groß.
Die dreistündige Pirschfahrt durch den Hluhhluwe Nationalpark ist ein komplett anderes Erlebnis wie die durch den Krüger Nationalpark. Zwar vermisst sie gesamte Gruppe Raubkatzen. Hier hat uns unser Fahrer schnell den Zahn gezogen. Dennoch ist es ein tolles Erlebnis. Landschaftlich ist der Park ein Traum. Die teilweise auf und abgehenden Wege sind relativ dicht bewachsen. Einmal dürfen wir sogar an einem Aussichtspunkt aussteigen.
Zu Beginn treffen wir auf eine große Elefantenherde, die vor uns die Straße überquert. Dann entdecken wir unsere ersten Nashörner. Nah des Randes liegt ein Nashornbulle mit einem Jungtier. Es sieht aus wie ein Jungtier vor einem riesigen Stein 😄
Nach zahlreichen Warzenschweinen, Impala, Inyala und ein paar Zebras, entdeckt unser Guide in der Ferne eine große Gruppe von ca. 8-10 Nashörnern. Erst sind sie kaum zu erkennen. Aber wir üben uns in Geduld und in der nächsten halben Stunde kommen sie immer näher, bis sie schließlich nur noch ca. 25 Meter von uns entfernt sind. Irgendwann ziehen wir uns zurück und geben auf noch zu erleben, wie sie vor uns die Straße queren.
Zum Abschluss der Pirsch, nachdem wir längere Zeit ohne Sichtung waren, erleben wir nochmal ein Highlight. Kurz vor dem Parkausgang befindet sich eine riesige Herde von mindestens 50 Büffeln.
Die Tiere machen keinerlei Anstalten zur Seite zu gehen, sodass wir vorsichtig mittendurch schlängeln müssen. Ein krasses Erlebnis und Schauspiel. Einerseits faszinierend, die Tiere so nah zu beobachten. Lustig auch die vielen kleinen Rotschnabelmadenhacker Vögel, die auf den Büffeln sitzen, um sie herum fliegen und teilweise auch auf unserem Jeepdach Platz nehmen. Andererseits ist es auch leicht furchteinflößend, wenn sie riesigen und grimmig aussehenden Tiere, um deren Gefährlichkeit wir wissen, teilweise 1 Meter oder näher an einem vorbeilaufen bzw. einen anstarren. Wir achten gut darauf nicht aufzustehen oder uns zu weit nach außen zu lehnen. Das könnte sehr gefährlich werden.
Wieder eine tolle Safari!
Es folgen 1,5-2 Stunden Fahrt bis zur Unterkunft. Spontan stoppt Heidi mit uns noch bei einem Obst- und Warenmarkt. Authentisch und individuell, das begeistert die Gruppe. Wir bekommen einen frisch aus Ananas hergestellten Lolli. Lecker!
Außerdem schlendern wir durch die riesige Verkaufsfläche. Schöne handgemachte Sachen überwiegend aus Holz und Perlen. Das Besondere: an jedem Artikel steht neben dem Preis auch der Name der Person, die ihn gefertigt hat. Bei Kauf fließt das Geld dann auch an diese Person.
Es ist bereits dunkel, als wir unsere Unterkunft für die nächsten zwei Tage erreichen, das Serene Estate in St. Lucia. Die Zimmer sind nicht so unser Geschmack. Ziemlich riesig und interessantes Design. Aber das ist auch okay.
Am Abend fährt uns der Bus in 5 Minuten zu einem Restaurant in der Stadt zum Essen. Laufen dürfen wir nicht, denn abends kommen die Flusspferde aus dem Fluss und spazieren von Zeit zu Zeit durch die Stadt. Leider sehen wir jedoch keines.
Nach dem Essen fallen wir glücklich, aber müde vom vielen Sitzen und allen Eindrücken des Tages ins Bett. Einzig das laute Quaken der Frösche in der Anlage und die Moskitos könnten uns die Nacht verkürzen - wir hoffen nicht.
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